Die deutsche Autobahn ist weltberühmt. Reisegruppen aus vielen Teilen der Welt kommen extra hergeflogen, um mindestens einmal in ihrem Leben schneller als daheim zu fahren. Denn was für deutsche Autofahrer lediglich als Richtgeschwindigkeit gedacht ist, gilt in den meisten Ländern als erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Wobei selbst von Tempo 130 einige Autofahrer in ihrer Heimat nur träumen dürfen. Womit die aktuelle Führerscheingeneration noch groß werden darf, könnte, würde es nach der Mehrheit der Deutschen gehen, aber bald Geschichte sein. Denn laut einer repräsentativen forsa-Umfrage (1.206 Bundesbürger ab 18 Jahren) im Auftrag eines Direktversicherer in Deutschland, befürworten 52 Prozent der Deutschen ein Tempolimit von eben jenen 130 Kilometern pro Stunde. Unter den Befragten ab 60 Jahren sprechen sich sogar zwei Drittel (65 Prozent) für ein Tempolimit auf der Autobahn aus. Bei den unter 30-Jährigen steht dagegen nur knapp jeder Dritte (32 Prozent) hinter einer Begrenzung.

Auf deutschen Autobahnen gilt eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h, wenn nichts anderes vorgegeben ist. Eine Überschreitung der Richtgeschwindigkeit zieht grundsätzlich keine strafrechtlichen Konsequenzen nach sich. Was jedoch nicht jeder weiß: „Ist ein Fahrer schneller als 130 Stundenkilometer auf der Autobahn unterwegs und wird er unverschuldet in einen Unfall verwickelt, kann ihn dennoch eine Mithaftung treffen. Die Gerichte gehen in diesen Fällen davon aus, dass der Fahrer sich nicht wie ein Idealfahrer verhalten hat, da dieser nicht schneller als die Richtgeschwindigkeit fährt. Etwas anderes gilt nur dann, wenn der Fahrer nachweisen kann, dass der Unfall auch bei einer Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern passiert wäre“, sagt Kfz-Versicherungsexperte Frank Bärnhof. mid