Dieses Gefühl kennen alle Besitzer nicht mehr so ganz taufrischer Autos nur zu gut: Schafft der Wagen den TÜV – oder gibt es keine neue Plakette und dafür teure Reparaturen? Damit die Hauptuntersuchung nicht zur Zitterpartie wird, hat der TÜV Süd eine Reihe von Praxistipps zusammengetragen.

Lichtmängel führen seit Jahren mit rund 30 Prozent die Listen an. „Das müsste nicht so sein“, sagt TÜV Süd-Experte Eberhard Lang. Die Funktion von Scheinwerfern und Signallichtern könne jeder Autofahrer selbst prüfen., es sei also völlig überflüssig, ein Auto mit defekter Beleuchtung überhaupt vorzuführen. Keine Kompromiss gibt es beim Thema Bremsen. Hier bleiben die Autobesitzer komplett außen vor, was an Reparaturen nötig ist, ist Sache des Fachmanns. Wer mit weniger als 1,6 Millimeter Profil an den Reifen zur Prüfstelle fährt, muss sich über eine negative Beurteilung der Verkehrstüchtigkeit nicht wundern. Ein paar genauere Blicke auf den Zustand der Gummis stellen sicher, dass der Weg nicht von vorneherein vergeblich ist. „Entgegen einer landläufigen Meinung ist das Reifenalter allein aber kein Grund zur Ablehnung“, so Lang.

Ohne bestandene Abgasuntersuchung gibt es keine Plakette. Dabei liegen zu hohe Emissionswerte nur selten am Katalysator. Meist genügen schon frische Zündkerzen und ein neuer Luftfilter. In schwierigeren Fällen und vor allem beim Diesel können allerdings auch schon mal die Einspritzdüsen oder Luftmassenmesser fällig werden. Verschlissene Scheibenwischer auszuwechseln – auch hinten – erhöht die Chancen auf die Plakette deutlich. Wenn die Scheibe durch Steinschläge oder viele Kratzer im Sichtbereich nicht mehr die Ansprüche an eine ausreichende Sicht erfüllt, hilft auch eine vorsätzliche Verschmutzung nicht weiter: Den Trick kennen die Prüfer schon lange. Wenig Aufwand vor der Fahrt zu HU erfordert auch die Überprüfung des Verfallsdatums für den Inhalt des Verbandkastens – und ein kurzer Test der Hupe – auch die ist gar nicht so selten defekt.

Wer diese Checks nicht selbst durchführen will oder kann, sollte am besten in eine Fachwerkstatt fahren. Abzuraten ist dabei laut Eberhard Lang allerdings von Pauschalaufträgen wie „TÜV-fertig machen“. Der Meister sollte schon genau angeben, was gemacht werden muss und was das kostet. (mid/rhu)