Aus eigentlich wertlosen Dingen etwas Sinnvolles herstellen: Dieses Ziel verfolgen Seat und der spanische Wasserversorger Aqualia, schonen damit zusätzlich Ressourcen und senken die CO2-Emissionen. Mit Erfolg: In einem gemeinsamen Projekt entsteht aus Abwasser ein nachhaltiger Kraftstoff für Gasautos und zudem wird Wasser in den Kreislauf zurückgeführt.

Und wie funktioniert das? Relativ simpel: In Kläranlagen wird zunächst in Tanks in einem physikalischen Prozess das Wasser vom Klärschlamm getrennt. Letzterer kann im Anschluss dann nach einer Fermentationsphase in Gas umgewandelt werden. Und dieses wiederum lässt sich in nach einem Aufbereitungs- und Anreicherungsprozess als Treibstoff für Autos mit CNG-Antrieb (CNG = verdichtetes Erdgas) verwenden.

Das reduziert laut den Partnern die Emissionen im Vergleich zu benzinbetriebenen Fahrzeugen um 80 Prozent. Das stellt auch eine praxistaugliche Möglichkeit dar, die hohe Luftverschmutzung in Städten wie Stuttgart zu bekämpfen. Seat etwa bietet den Kompaktwagen Leon und den Stadtflitzer Mii mit CNG-Antrieb im Angebot.

Eine mittelgroße Anlage kann laut Seat täglich etwa 10.000 Kubikmeter Wasser aufbereiten und daraus 1.000 Kubikmeter Biomethan produzieren. Diese Menge reicht für 15.000 Kilometer mit dem Pkw. Oder in einem etwas größeren Maßstab: Mit dem Biokraftstoff, der aus dem Abwasser einer Stadt mit 50.000 Einwohnern im Jahr gewonnen wird, kann ein Auto fast fünf Millionen Kilometer zurücklegen – das entspricht 100 Erdumrundungen. mid

Foto: Seat