Macht ein benzingetriebener Geländewagen mit kombiniertem Elektroantrieb Sinn? Ich habe den Mitsubishi Outlander PHEV (PHEV bedeutet „PlugIn Hybrid Electro Voltage“) über 14 Tage hinweg im Alltagsverkehr unter die Lupe genommen. PHEV 3 Unter der Motorhaube des Outlanders wurde neben dem 121 PS starken 2,0 Liter Benziner auch ein Elektro-Motor mit einer Leistung von etwa 82 PS eingebaut. Auch an der Hinterachse arbeitet ein gleichstarker Elektro-Antrieb mit dem Mitsubishi den Allradantrieb realisiert. Eine Lithium-Ionen-Batterie mit ihrer Kapazität von 12 kWh (300 V, 80 Zellen) speichert die elektrische Energie. Die rein elektrische Reichweite ist bei voller Ladung der Batterie auf rund  50 Kilometer begrenzt. Das klingt nach wenig, reicht aber, um die meisten Alltagserledigungen fast geräuschlos mit dem Elektroantrieb erledigen zu können. Zur Arbeit fahren, Kinder in den Kindergarten oder in die Schule bringen oder um zum Einkaufen in die Stadt … alles kein Problem. Für die wohl eher seltenen Fahrten mit dem Outlander ins Gelände, bei strammer Beschleunigung oder auf Autobahnfahrten wird mehr Leistung gebraucht, aber dafür steht dann ja auch den Benziner zur Verfügung. PHEV 1 Ich drücke den Startknopf und der Outlander PHEV bewegt sich lautlos aber zügig davon. So lange der Akku ausreichend Energie hat fährt er rein elektrisch. Selbst Geschwindigkeiten von 120 km/h sind so möglich. Erst wenn der Akku leer ist, springt der Benziner an. Und wenn ich etwas stärker beschleunige oder wenn ich auf der Autobahn mal schneller als 120 fahren möchte, geht es mit dem Benzinantrieb vorwärts. Schluss ist dann erst bei Tempo 170. Der Benziner kann über einen Wahlschalter auch dafür benutzt werden, die Elektro-Motoren anzutreiben oder den Akku aufzuladen. PHEV 2 Der Qutlander Plug-In-Hybrid kann an einem normalen Schuko-Stecker am Hausnetz aufgeladen werden. Dieser Vorgang dauert etwa 5 Stunden, denn die Stromstärke, die fließt, wird auf ca. 10 Ampere begrenzt, um das Netz nicht zu überlasten. Der Plug-in Hybrid verfügt aber auch über eine Schnelllade-Steckdose. Damit kann der Wagen an öffentlichen Schnellladestationen aufgeladen werden. Auch während der Fahrt werden die Akkus geladen. Während des Schubbetriebs  lässt sich über die Schaltwippen der Grad der Rekuperation einstellen. Die Akkus werden bei jedem  Bremsvorgang geladen. Mit etwas Übung und besonders vorausschauender Fahrweise ist es mir gelungen, den Outlander fast ausschließlich über die Rekuperation abzubremsen. Mit einer anderen Einstellung lädt der Benziner innerhalb von 40 Minuten die Akkus wieder bis zu 80% auf. Ob sich das wirtschaftlich rechnet oder ökologisch sinnvoll ist, wage ich indes zu bezweifeln. PHEV Nun fragen Sie mich, wie viel der Outlander tatsächlich verbraucht? Das ist schwer zu sagen, weil es stark vom Anteil der elektrisch bewegten Fahrt abhängt. Wenn überwiegend der Benziner aktiv ist, lag der Verbrauch auf meinen Testfahrten bei 10 bis 11 Litern Super.  Je größer aber den E-Anteil ist, umso geringer wird der Verbrauch, der sich bei mir im Schnitt um 8 Liter bewegte. Der sehr theoretische NEFZ-Verbrauchswert (Norm) wird von Mitsubishi mit 1,9 Liter auf 100 Kilometer angegeben. PHEV 4 Verbrauch hängt stark vom E-Anteil ab Beim Kauf eines großen Geländewagens ist natürlich nicht allein der Verbrauch und die Umwelteigenschaften entscheidend. Der 4,66 Meter lange und 1,8 Meter breite Mitsubishi Outlander PHEV verfügt über einen Radstand von 2,67 Metern. Die Insassen haben also üppig Platz. Von Bedeutung dürfte auch das Gepäckraumvolumen sein. Der Outlander bietet hier 463 Liter an, das ist ein Wort, und wenn man die Rücksitzlehnen umklappt, stehen sogar 1.472 Liter zur Verfügung. Damit ist der Mitsubishi Outlander PHEV alltags- und auch die urlaubstauglich. Seine maximale Zuladung ist jedoch wegen des hohen Leergewichts von 1,9 Tonnen (nicht zuletzt durch die schweren Batterien verursacht) auf  425 kg begrenzt. Trotz des Akku-Packs darf der Outlander aber  bis zu 1.500 kg Anhängelast ziehen. Wer aber oft einen Anhänger unterwegs ist, ist beim kräftigeren Diesel besser aufgehoben. Umfangreiche Ausstattung Die Ausstattung des Mitsubishi Outlander lässt kaum Wünsche offen: Digitales Radio, adaptiver Tempomat, Auffahrwarner und Spurhalteassistent, elektrisch verstellbare Sitze, 2-Zonen Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, Xenon-Scheinwerfer, Lederausstattung und vieles mehr. Die Rückfahrkamera erleichtert das Einparken dieses großen Wagens erheblich. Doch auch ohne dieses Hilfsmittel lässt sich der Outlander dank seiner  großen Außenspiegel leicht manövrieren. Das im Testwagen eingebaute Navigationssystem ist dagegen nicht der Weisheit letzter Schluss. Es ist nicht intuitiv und langsam – es nervt. PHEV 6 Mein Fazit: Der Mitsubishi Outlander Hybrid ist ein großer SUV der prima für den Nahbereich geeignet ist. Wer täglich nur kurze Strecken bis zu 50 Kilometer fährt, kann diese rein elektrisch zurücklegen. Mindestens 39.990 Euro will der Mitsubishi Händler von kaufgeneigten Kunden für den Benzin-PlugIn-Hybriden mindestens haben. Die Top-Variante (Testwagen) kostet ab 49.990 Euro. Der Aufpreis der Plug-In Variante liegt bei rund 8.000 Euro. Ob dieser sinnvoll investiert erscheint, hängt nicht zuletzt von der Nutzung dieses SUV ab.  Wer besonders umweltfreundlich unterwegs sein möchte, kann mit diesem Mitsubishi rein elektrisch fahren und ausschließlich regenerativ gewonnenen Strom tanken. Ich würde den Outlander allerdings mit dem Dieselantrieb bevorzugen, weil ich auch mal schneller und auf langen Strecken unterwegs bin. Dann ist der Diesel in einem Geländewagen nach für mich wie vor die bessere Wahl.