Vorbereitung ist das halbe Leben. Das gilt nach neuen Erkenntnissen auch für die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU). Denn glaubt man den Zahlen, dann hat der einst so gefürchtete „Idiotentest“ seinen Schrecken weitgehend verloren. Wie die Bundesanstalt für Straßenwesen meldet, bestanden im Jahr 2015 in Deutschland 58,9 Prozent der Kandidaten die Untersuchung – 2012 waren es nur 55,8 Prozent. Ein entscheidender Grund dafür ist laut Experten die professionelle und intensive MPU-Vorbereitung.

„Die meisten Menschen brauchen Unterstützung dabei, ihre Fehler zu erkennen und Strategien zur Vermeidung des Fehlverhaltens zu erarbeiten“, erläutert der Diplompsychologe Andreas Brüggemann, Gebietsleiter der Region West bei Nord-Kurs, einem Unternehmen der TÜV Nord Group. „In der MPU sitzen die Kandidaten einem psychologischen Gutachter gegenüber, der die Aufarbeitung der Vorgeschichte mit einer entsprechenden psychologischen Tiefe erwartet.“

Allerdings warnt Andreas Brüggemann vor dem Eindruck, dass die professionelle MPU-Vorbereitung ein Freifahrtsschein auf dem Weg zurück zur Faherlaubnis sein könnte. „Am Ende kommt es auf die überzeugende Aufarbeitung in der MPU an. Wer in der Vorbereitung nicht wirklich mitarbeitet oder in der Untersuchung einen Blackout hat, wird die MPU nicht bestehen. Daher können wir vor Anbietern mit Bestehens-Garantie nur warnen“, so der Experte. mid

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