Wer sich nicht an Tempolimits hält und dabei erwischt wird, muss künftig wohl sehr viel tiefer in die Tasche greifen. Darauf haben sich die Innenminister der Bundesländer bei einer Konferenz in Saarbrücken geeinigt. Die Erhöhung trägt der Entwicklung Sorge, dass in den vergangenen beiden Jahren die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr in Deutschland erstmals seit Beginn der 1990er Jahre wieder angestiegen ist.

Obwohl sich die Tendenz 2016 nicht fortgesetzt hat, erarbeiteten die Politiker eine Vorlage für das Bundesverkehrsministerium, um die Zahl der bislang 3.500 Verkehrstoten in diesem Jahr künftig noch deutlicher zu senken. Bei der Mehrzahl der Unfälle sei überhöhte Geschwindigkeit die Hauptursache gewesen.

Der kommende Bußgeldkatalog wird sich wohl stärker an den Verkehrsdelikts-Strafen anderer europäischer Länder orientieren – und die sind deutlich höher als bei uns. Auch wenn die Bußgelder in Deutschland verdoppelt würden, lägen sie im europäischen Vergleich lediglich im unteren Mittelfeld.

Der Verband für transparente Verkehrspolitik in Europa hat die Strafmaße miteinaner verglichen (https://www.bussgeldinfo.org). Hier zwei Beispiele:

Geschwindigkeitsüberschreitung um 20 km/h, Beträge gerundet:

Deutschland: 30 Euro bis 35 Euro

Belgien: ab 100 Euro

Niederlande: ab 165 Euro

Dänemark: ab 135 Euro

Italien: ab 170 Euro

Österreich: ab 30 Euro

Schweiz: ab 165 Euro

Schweden: ab 270 Euro

Frankreich: ab 135 Euro

Handy am Steuer, Beträge gerundet

Deutschland: 60 Euro

Belgien: ab 110 Euro

Niederlande: 230 Euro

Dänemark: 200 Euro

Italien: ab 160 Euro

Österreich: ab 50 Euro

Schweiz: 90 Euro

Schweden: 170 Euro

Frankreich: ab 135 Euro

 

Foto: ADAC