Ford Focus – Die dritte Generation des ewigen Golf Rivalen

Neues Karosserie-Design, aufgepäppeltes Interieur, intuitiveres Bedienkonzept, neue und verbesserte Fahrer-Assistenzsysteme, sowie sparsamere Motoren. Das ist der neue Ford Focus. Und gleichzeitig eine der erfolgreichsten Auto-Modellreihen der jüngeren Automobilgeschichte.

Ab etwa einer Millionen verkauften Exemplare spricht man bei Büchern von einem Bestseller. Angesichts der 12 Millionen verkauften Exemplare des Focus (davon alleine 6,9 Millionen in Europa) in den verschiedensten Varianten scheint es fast vermessen, bei diesem kompakten Ford nur von einem Bestseller zu sprechen. Der Focus war 2012 und 2013 das weltweit meistverkaufte Auto. In Deutschland allein im vergangenen Jahr 45.000. Dass hierzulande der Golf deutlich öfter verkauft.

Focus 2Zum Marktstart des neuen Focus stehen drei Karosserieversionen bereit: Die 5-türige Limousine, die 4-türige Stufenheck-Variante, sowie der Turnier, also das Kombimodell. Den neuen Focus zeichnet insgesamt eine sportliche Eleganz aus. Markant ist der Kompakte. Trotzdem aber klar der „One Ford“-Design-Philosophie zuordenbar. Die badische Frage: „wem g‘hersch Du“, braucht man hier nicht zu stellen. Der neue Focus ist eindeutig ein Ford. Der trapezförmige Kühlergrill thront prägnant an der Front. Die Motorhaube ist dynamisch geformt. Die Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht sind so schlank, dass sie Katzenaugen gleichen. Das kann nicht schlecht sein, denn Frauen schminken sich so was hin. Die rechteckigen Nebelscheinwerfer finden im unteren Bereich der Frontschürze Platz. Bei den Chromapplikationen folgt der Focus dem Trend. Chrom soweit das Auge reicht. Wirkt elegant, nicht überladen. Der neue Ford schwimmt eben mit auf der chromlinienförmigen Erfolgswelle. Der Heckbereich des Focus überzeugt mit dynamischer Athletik. Die schmaler gewordenen Rückleuchten könnten von Aston Martin oder Jaguar entliehen sein. Tres Chic!

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Joel Piaskowski, seines Zeichens Design Direktor bei Ford Europa, sagt zum neu gestalteten Innenraum: „Der Auftrag unserer Kunden war eindeutig. Sie haben sich eine vereinfachte Bedienung mit weniger Steuerelementen gewünscht, deren Funktionen sich zudem leichter zuordnen lassen. Das haben wir umgesetzt“. Ein Mann ein Wort. Tatsächlich wirkte das Cockpit des alten Focus etwas überladen. Ganz anders der Neue. Nur wenige Knöpfe und Schalter an Lenkrad und Mittelkonsole. Das bedeutet mehr Übersicht und mehr Sicherheit. Zur einfachen Bedienung gibt es zu sagen: Premiere in der Premiere. Im neuen Focus feiert das neue Konnektivitätssystem Ford SYNC 2 mit farbigem 8-Zoll Touchscreen und Sprachsteuerung für Audio-, Klima-, Navigationssysteme, sowie Mobiltelefone ihre Einführung in den europäischen Markt. Und wissen Sie was das Beste an dieser Sprachsteuerung ist? Sie funktioniert. Sie versteht einen. Wie bei „Siri“ von Apple muss man keine speziellen Kommandos auswendig lernen, um verstanden zu werden.

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Im Innenraum sind stimmig eingesetzte Chromapplikationen, sowie die satin-schwarze Innenausstattung optisch markant. Das sieht modern, wertvoll und übersichtlich aus. Besondere Anmerkung verdient die clevere Ablage zwischen den Sitzen. Hier finden selbst 1-Liter Flaschen oder  große Kaffeebecher stabilen Halt.

Dass Autofahren Spaß macht wird bei der Fahrt mit der 182 PS starken Benzin-Maschine des Focus deutlich. Der neue Motor wirkt giftig, hängt ausgesprochen direkt am Gas und er ist drehfreudig. Den Sprint von 0 auf 100 schaffen die 182 Pferdchen in etwa 8,7 Sekunden. Das Fahrwerk ist straff abgestimmt. Mit ihm lassen sich Kurven sportlich, stabil und präzise meistern. Klar geht das etwas auf Kosten des Komforts, aber auch hier gewinnt der neue Focus gegenüber dem Vorgänger deutlich an Bequemlichkeit, Federkomfort und Gelassenheit. Entscheidet man sich für einen Benziner, so kann zwischen 3 Motoren wählen. Alle verbrauchen bis zu 19% weniger Kraftstoff als der vergleichbare Antrieb im alten Focus. Das sind in Norm-Zahlen im besten Falle 4,8 Liter Benzin oder 3,4 Liter Diesel. Bemerkenswert. Die Benziner Einstiegsvariante bildet ein 4-Zylinder Motor mit 85 PS. Wenn es ein bisschen mehr sein darf, könnte man den 3-Zylinder Motor mit 100 oder 125 PS einbauen lassen. Wem das nicht reicht, der wählt mit dem neuen Turbo-Direkteinspritzer einen 4-Zylinder mit 150 oder 182 PS. Für die Beschleunigungsfreaks unter uns bietet Ford demnächst auch das Sportmodell ST mit einem 250-PS-Turbomotor an.

Bei den Dieselmotoren für den Focus setzt Ford auf einen neuen 1,5-Liter-Diesel und bietet den Motor gleich in drei Leistungsstärken von 95 bis 120 PS an. Außerdem wird es weiterhin einen 1,6-Liter-Diesel mit 95 oder 115 PS geben. Das Diesel-Top-Modell wird ein 2,0-Liter-Motor mit 150 PS sein. Zusätzlich soll es bald auch einen 185 PS leistenden Diesel geben.

Focus 4Fazit

Unter Druck entstehen Diamanten. Der Druck ein Erfolgsmodell gestallten zu müssen, das weiter so erfolgreich bleibt, ist immens. Doch die Kölner Gold-Schürfer bei Ford haben dem Druck Stand gehalten und einen neuen Focus gebaut, der den Namen „Dritte Generation“ verdient. Und dass Diamanten nicht immer überteuert sein müssen, zeigt sich an der Ford‘schen Preispolitik. Sie hat sich nicht verändert. So liegt der Einstiegspreis für die 5-türige Limousine weiter bei 16.450 Euro. 17.060 Euro muss man für das 4-türige Stufenheck berappen. Stauraumliebhaber werden beim Turnier-Kombi mit mindestens 17.360 Euro zur Kasse gebeten. Da stimmt das Preis-Leistungsverhältnis, und das werden die Kunden weltweit wohl auch weiterhin honorieren.

 

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Jan Weizenecker

Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.

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