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2014 hat Ford den EcoSport in Europa auf den Markt gebracht. In Deutschland nimmt man das City-SUV im Straßenbild bisher jedoch selten wahr. Die Kunden hierzulande haben den in Südamerika und Indien produzierten EcoSport nicht wirklich gut angenommen. Nun hat Ford seinen Hoffnungsträger im besonders stark wachsenden Markt der City-SUVs umfassend überarbeitet. Am 24. Februar 2018 soll der neue EcoSport zu Preisen ab 18.590 Euro auf den Markt kommen.Das Design und die Abstimmung des aktuell kleinsten Ford-SUVs wurde im Detail auf den europäischen Kundengeschmack hin verändert. Trotzdem bleibt der EcoSport weiterhin als solcher erkennbar, die eher schmale, hochbauende Linie wurde durch optische Retuschen zwar abgemildert und geschminkt, konnte aber nicht vollends versteckt werden. Moderne Sicherheits- und Assistenztechnologien sollen den Kunden die Entscheidung für den EcoSport zudem erleichtern.

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Der rund 4 Meter lange SUV kann gegen Mehrpreis mit einem „intelligenten“ Allradantrieb (voraussichtlich ab Sommer 2018) in Verbindung mit einem neuen 1,5 Liter-Turbo-Diesel bestellt werden. Dieser kraftvolle 4-Zylinder leistet im neuen EcoSport maximal 92 kW (125 PS) und stellt ein maximales Drehmoment von 300 Nm (1.750 bis 2.000 U/min) bei einem kombinierten Norm-Verbrauch von 4,5 Litern je 100 Kilometer zu Verfügung. Auf unseren ersten Testfahrten hat sich ein Verbrauch von 6,7 Liter eingestellt. Mit ihm ist der EcoSport kraftvoll unterwegs und durch seinen geringen Verbrauch auch für lange Strecken bestens gerüstet. Allerdings dürfte der Preisaufschlag für Diesel und Allrad den ein oder anderen Käufer abschrecken.

Gegen Mehrpreis und nur als Diesel mit variablem Allrad-System

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Das moderne Allrad-System analysiert die Grip-Verhältnisse auf dem Untergrund in 20-Millisekunden-Intervallen und regelt stufenlos die Kraftverteilung zwischen der Vorder- und Hinterachse. Bis zu 50 Prozent des Motormoments werden dabei an die hinteren Räder geleitet. So bekommt der gutmütig abgestimmte neue EcoSport ein noch sichereres Fahrverhalten – nicht zuletzt auf rutschigem Untergrund und im Gelände. Ab 24.340 Euro ist diese Allrad-Motoren-Kombination im EcoSport zu haben. Wer ihn dann noch in der sportlichen ST-Line bestellt, muss jedoch mindestens 28.300 Euro auf den Tisch des Ford-Händlers blättern. Und selbst dann dürfte noch der ein oder andere Wunsch nach Mehrausstattung offen geblieben sein. Am Ende stehen Preise um 30.000 Euro auf den Zettel. Damit bewegt man sich dann aber auch in Bereichen, in denen man schon den größeren Kuga bekommt.

In der Serienausstattung und mit allen anderen Motoren (Benziner aktuell ab 125 PS) fährt der für Europa fortan ausschliesslich im rumänischen Ford-Werk Craiova produzierte EcoSport mit reinem Vorderradantrieb zu den Kunden. Wer seinen EcosSport nicht von Hand schalten möchte, muss den ausschließlich an den Vorderrädern angetriebenen 125-PS-Benziner nehmen, denn nur er ist mit einer 6-Gang-Wandler-Automatik verfügbar. Ab Mitte 2018 soll ein 100-PS-Benziner die Einstigesmotorisierung bilden. Wir haben auf den Straßen um Lissabon den leistungsstärksten (140 PS) Benziner mit Handschaltung gefahren. Im Unterschied zum 125-PS-Diesel wirkt er bemüht, seine 140 PS kommen nicht wirklich voll zur Geltung. Für den Alltag reicht das aber allemal aus. Sparfüchse könnten auf den 100 PS Benziner warten, der Mitte 2018 nachgeschoben wird.

Individualisierung im Trend

Das Dach des nun robuster auf der Straße stehenden EcoSport kann fortan in einem Kontrastlack gewählt werden. Das sieht ganz schick aus; auch die Dachsäulen, die oberen Türrahmen, der Dachkantenspoiler sowie die Außenspiegel-Gehäuse sind dann in der gewählten Kontrastfarbe lackiert.

Das überarbeitete Interieur sieht gegenüber dem des Vorgängers nun hochwertiger aus. Auch beim Komfort kann der EcoSport zulegen. So gibt es, neben der Einbindungsmöglichkeit von Android- und Apple-Mobiltelefonen, einen 8 Zoll großen Touchscreen, der zentral in der Mittelkonsole platziert ist. Das beheizbare Lederlenkrad sorgt an kühlen Tagen für warme Hände vom Start weg. Zahlreiche Stau- und Ablagefächer machen den EcoSport zusammen mit dem verstellbaren Kofferraumboden noch (klein-) familientauglicher. So zum Beispiel ein Staufach zwischen den Vordersitzen, das gleichzeitig als verschiebbare Armlehne und Utensilien bis hin zum Tablet-Computer aufnehmen kann. Unter dem höhenverstellbaren Kofferraumboden können Gegenstände verborgen werden, wenn nicht das gesamte Laderaumvolumen von 356 Litern benötigt wird (maximal: 1.238 Liter – bis Dach und Rücksitzbank nach vorn geklappt).

Fazit: Mir gefällt der neue Ford Ecosport besser, als sein Vorgänger. Er sieht nicht mehr so schmal und hochbauend aus, wirkt kraftvoller und robuster. Der Innenraum erscheint nun hochwertiger, auch wenn man sich bei seinen Preisen noch etwas mehr wünschen würde. Bekanntlich schläft der Markt ja nicht. Und wenn man den EcoSport mit dem Dacia Duster vergleicht, dann kostet der Ford bei etwas weniger Raumangebot mindestens runde 7.000 Euro mehr als der Dacia. Das ist prozentual eine Menge Holz für weitgehend vergleichbare Autos, die beide in Rumänien gebaut werden.

Technische Daten:

Ford Ecosport 1.0 Ecoboost

Länge x Breite x Höhe (m): 4,10 x 2,06 x 1,65
Radstand (m): 2,52
Motor: R3, Turbo, 998 ccm, Direkteinspritzung
Leistung: 92 kW / 125 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 170 Nm bei 1400–5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 11,0 Sek.
Verbrauch (Durchschnitt nach EU-Norm): 5,2 Liter
CO2-Emissionen: 119 g/km (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung: min. 1348 kg / max. 382 kg
Kofferraumvolumen: 356–1238 Liter
Max. Anhängelast: 900 kg
Wendekreis: 11,7 m
Bereifung: 205/60 R 16
Luftwiderstandsbeiwert: 0,27
Wartungsintervall: 30 000 km / alle 24 Monate
Basispreis: 18.590 Euro

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