„Was würdest du als Auto empfehlen?“  So oder so ähnlich werde ich oft aus dem Bekanntenkreis nach einer Kaufempfehlung gefragt und gebe gerne einen meiner Geheimtipps für ein Allroundtalent aus: Den Skoda Fabia Combi.

Ein Kleinwagen als Tipp?

Ja durchaus, dank 27 cm Längenzuwachs im Vergleich zu seinem 3,99m langen Hatchback-Kollegen. Der Zuwachs in der Außenlänge kommt in vollem Umfang dem Gepäckabteil zu Gute, das mit 530 – 1.395 Litern Stauvolumen dem einer größeren Fahrzeugklasse entspricht. Das Frachtabteil ist zudem durch eine niedrige Ladekante und eine fast ebene Ladefläche bei umgelegten Rücksitzlehnen optimal nutzbar. Viel Platz hat aber nicht nur das Gepäck, sondern auch jeder einzelne Fahrgast. Vier Erwachsene finden gut Platz, auch wenn es im Fond etwas enger im Fußraum wird. Wer noch mehr Raum braucht, der greift zum großen Bruder, dem Skoda Octavia Combi.

Technische Schmankerln?

Der Skoda Fabia basiert nicht nur in seiner Bodengruppe auf dem VW Polo, sondern auch technisch. So kommen auch im tschechischen Schwestermodell moderne Infotainment- und Assistenzsysteme zum Einsatz. Apple CarPlay und Android Auto beherrscht das Infotainmentsystem auf Wunsch ebenso, wie der Fabia automatisch den Abstand halten kann. Eine Rückfahrkamera sowie eine Einparkhilfe vorn und hinten erleichtern im Stadtverkehr das Ein- und Ausparken. Was ihm hingegen fehlt sind leuchtstarke LED-Scheinwerfer, die der Konzernbruder Polo hingegen verwenden darf.

Ist der Skoda Fabia nicht ein biederer Kerl?

Da selten ein Fabia in der Grundausstattung und uni-weißer Lackierung vom Hof rollt, sollte sich das Biedere in Grenzen halten. Wer sich mit den zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten befasst, der kann durchaus einen richtig feschen Kerl aus dem Fabia zaubern. Hier denke ich an die immer wieder aufgelegten „Color-Modelle“ oder aber die sportliche Linie „Monte Carlo“. Mein Testwagen beispielsweise kommt in der „Monte Carlo“-Ausführung in Rallye-Grüner Lackierung. Die schwarzen Akzente an Dach, Außenspiegeln und Leichtmetallrädern machen diesen Fabia sportlich und frech. Schade nur, dass die Sportsitze bei der „Monte Carlo“-Version allein in grau/rot lieferbar sind. Aus meiner Sicht will das grün/schwarze Exterieur nur bedingt mit dem knalligen Rot im Innenraum harmonieren.

Welcher Motor soll es sein?

Angeboten werden für den kleinen Fabia 4 Benzin- und 2 Dieselmotoren. Meine klare Empfehlung ist der von mir gefahrene 1.2 Benziner mit seinen 81 kW (110 PS). Der Motor läuft mit seinem kleinen Turbolader und den 4 Zylindern angenehm ruhig und mit geringen Vibrationen. Kräftig zieht der Motor oberhalb von 1.600U/min an und dreht dann entschlossen und gleichmäßig bis knapp 5.000 U/min aus. Oberhalb dieser Marke beginnt der Motor deutlich zu knurren, er wird dann auch etwas wiederwilliger in der Leistungsentfaltung. Wer aber fleißig zum Schalthebel des 6-Gang-Getriebes greift, kann schnell wieder auf der großzügigen Drehmomentwelle von 175 Nm schwimmen. So fühlt man sich erst im oberen Tempobereich auf der Autobahn wieder wie in einem Kleinwagen, denn ab 170 Stundenkilometern lässt der Vortrieb deutlich nach und der Fabia schiebt sich erst mit längerem Anlauf auf knapp 200 Stundenkilometer Spitzengeschwindigkeit. Beim Verbrauch bleibt das Downsizing-Triebwerk mit einem durchschnittlichen Wert von rund 6 Litern je 100 Kilometern angenehm zurückhaltend. Wer es ruhiger angehen lässt schafft problemlos eine 5 vor dem Komma, selbst flotte Fahrer werden wohl selten über 7,5 Liter kommen.

Und wie fährt er sich?

Sehr entspannt und unheimlich handlich. Der Fabia Combi zählt zu den fahraktivsten Kleinwagen auf dem Markt. Dank der präzisen, leichtgängigen Lenkung wieselt er locker durch jegliche Biegung. Stets gut beherrschbar und nur leicht über die Vorderräder schiebend kommt so auf der Landstraße durchaus Fahrspaß auf. In der Stadt hingegen nervt das Fahrwerk ab und an mit einer harten Feder-Dämpfereinstellung. So werden kurze Stöße, wie etwa von Kanaldeckeln oder Querfugen, trocken an die Insassen weitergeleitet. Hier dürften sich die Ingenieure durchaus noch einmal etwas an dem Setup austoben, damit der Federungskomfort etwas besser wird. Nichts zu bemängeln gibt es dagegen an der sehr guten Bremsanlage, die auch bei hohem Autobahntempo sauber und mit guter Rückmeldung verzögert. In der Stadt fühlt sich der Fabia Combi sichtlich wohl. Das gilt dank der großen Glasflächen auch für denFahrer.

Skoda Fabia KessyUnd was kostet der Spaß?

Gerade einmal 600 Euro mehr als der normale Fabia. Zudem sind die Preise für Zusatzausstattungen human. So erhält der Käufer für Preise unter 20.000 Euro bereits einen attraktiven Fabia Combi 1.2 TSI mit schöner Lackierung und komfortablen Ausstattungsdetails. Wer auf Optik steht, der wird vermutlich gleich zur höherpreisigen  „Monte Carlo“-Version greifen. Allerdings können die meisten Ausstattungsdetails dieser Modelllinie auch einzeln geordert werden. Offroadfans empfehle ich den Skoda Fabia Combi als robust beplankter „Scout“.

Fazit

Wer ein kleines Multitalent mit Style und viel Platz zu einem günstigen Preis sucht, der sollte den Skoda Fabia als Combi auf dem Zettel haben. Für runde 20.000 Euro bekommt man hier viel Auto für sein Geld.

So könnte ein sinnvoll ausgestatteter Gabi Kombi konfiguriert werden:

Skoda Fabia Combi 1.2TSI

  • JOY Sondermodell (Tempomat – Climatronic – Einparkhilfe hinten – 16″ Leichtmetallräder – DAB+ – Handyfreisprecheinrichtung – Sitzheizung vorn)
  • Metallic Lackierung
  • Ausstattungspaket Business Amundsen (Navi Amundsen – Kartenupdates inkl. – Sprachsteuerung – variabler Ladeboden)
  • Ausstattungspaket Licht & Sicht (Licht- und Regensensor – beheizte Waschdüsen und Außenspiegel – Parksensoren vorn und hinten – Innenspiegel automatisch abblendend)
  • Smart Link (Smartphone Integration – Apple CarPlay bzw. Android Auto)
  • Abstandsregeltempomaten

Listenpreis: 20.800 €

Technische Daten:

Motor

1,2 l Vierzylinder Turbobenziner

Leistung

81 kW / 110 PS – 175 Nm

Getriebe

6 – Gang Handschaltung

Leergewicht

1,153 kg

Tankvolumen

45 Liter

Verbrauch lt NEFZ

4,8 l/100km – 110 g/km

Testverbrauch

6,7 l/100km

0 – 100 km/h

9,6 s

Vmax

199 km/h

Testwagenpreis

24.010 €