Seit Anfang August begleitet uns der Ford Mondeo Turnier mittlerweile als Dauertestwagen. Klar, dass auch ich, als jüngster Spross der Redaktion, den geräumigen Kombi unter die Lupe nehmen möchte.

Ford, das waren für mich solide, aber auch immer etwas konservative Autos, die mich nie wirklich vom Hocker gerissen haben. Während eines Ferienjobs als Ausfahrer hatte ich schon verschiedene Ford Modelle bewegt. Aber meine Begeisterung für den Job und die Autos hielt sich in Grenzen.Ford Mondeo von vorne 2015Was hier nun vor mir steht, passt ganz und gar nicht in mein vorurteil-behaftetes Bild. Kraftvolle Front. Angriffslust strahlt dieser Mondeo aus. Seine schmal gezeichneten, spitz zulaufenden Scheinwerfer scheinen die Augen zuzukneifen. Der mächtige, im „Aston Martin Style“ gezeichnete Kühlergrill sieht klasse aus. So sieht heute also ein „langweiliger“ Familienkombi aus? Nicht schlecht, Herr Specht. Und selbst mein Buddy Robin, der sonst nur Augen für Frauen und „gepimpte“ Sportwagen hat, meint: „Der sieht echt fett aus, Mann“. Für das Außendesign des Mondeo hat Ford das namhafte italienische Designstudio „Vercarmodel Saro“ beauftragt und damit aus meiner Sicht eine gute Entscheidung getroffen.Ford Mondeo Vignale Innenraum 2015Der positive Eindruck setzt sich auch im Innenraum fort. Einsteigen. Satt fällt die Fahrertür ins Schloss. Gutes Gefühl. Bequeme und doch Halt gebende große Sitze. In der Mittelkonsole fällt spontan der groß dimensionierte (Diagonale 20,3 Zentimeter) Touchscreen ins Auge. Aufgeräumt, nur die nötigsten Schalter. Klasse Übersicht. Logisch strukturiert. Gefällt mir. Die Bedienung des Ford Sync Navigationssystems erschließt sich mir weitgehend selbsterklärend. Ohne das Handbuch bemühen zu müssen, findet man die benötigten Funktionen. Das Sony-Soundsystem weiß mit satten Bässen und klaren Höhen zu überzeugen.

Jetzt geht´s aber endlich auf die Straße. Mein Ziel? Die 200 Kilometer entfernte IAA in Frankfurt. Ich stecke im allmorgendlich stockenden Berufsverkehr. Der in unserem Testwagen verbaute Abstandstempomat erleichtert das Autofahrerleben beträchtlich. Ohne Probleme erkennt das System vorausfahrende Fahrzeuge und hält den voreingestellten Abstand ein. Wenn der Vordermann die Spur wechselt, nimmt der Tempomat wieder die zuvor eingestellte Geschwindigkeit auf. Erkennt das System ein langsameres Fahrzeug, bremst es automatisch wieder ab. Tolle Sache! Absolute Kaufempfehlung!

Ford Mondeo Turnier Titanium 2015Unser Testwagen ist nahezu komplett ausgestattet. Voll wie eine Berliner U-Bahn, würde Robin sagen. Das riecht nach Premium. Modernes Navi. Sitzheizungen – sogar hinten – damit die Popöchen der lieben Kleinen im Winter nicht auskühlen. Die Sitze in der ersten Reihe sind super-bequem, elektrisch verstellbar und mit rückenfreundlicher Lordosestütze versehen. Für Vielfahrer ein Segen. Und Assistenzsystem en masse.Ford Mondeo 2015 Adaptive LED-ScheinwerferAber genug geschwärmt von der umfangreichen Ausstattung. Nun zu einem anderen wesentlichen Punkt – dem Motor. Unser Mondeo wird befeuert von einem turboaufgeladenen 2 Liter-Benziner, der mit 149 kW (203 PS) Leistung und einem Drehmoment von 300 Newtonmetern wirklich ausreichend dimensioniert ist. Die 6-Gang-Wandler-Automatik macht ihren Job zwar ordentlich, kommt aber nicht an die Qualität der von Ford in anderen Mondeo-Motoren-Kombinationen ebenfalls verbauten Doppelkupplungsgetriebe heran. Sie schalten einfacher schneller und ohne erkennbare Schubunterbrechungen. Glücklich bin ich zudem nicht über den Verbrauch des Testwagens. Selbst bei zurückhaltender Fahrweise unterschreitet der Mondeo die 11-Liter-Marke nicht. Solche Verbrauchswerte kennt man sonst eher von den großen 6- oder gar 8-Zylinder Aggregaten. Meine Empfehlung in Sachen Motorisierung ist deshalb der 2-Liter-Diesel mit seinen 132 kW (180 PS). Der Verbrauch sollte bei diesem Motor deutlich geringer ausfallen, ohne dabei entscheidende Leistungseinbußen hinnehmen zu müssen. Im Gegenteil. Moderne Diesel machen schon von unten heraus (bei geringen Drehzahlen) Spaß, weil sie kraftvoll losstürmen.Ford Mondeo Front Tim Litterst 2015Mein Fazit:

Ich, als junger Fahrer, fühle mich in sportlicheren Fahrzeugen zuhause. An den Mondeo habe ich mich jedoch nicht nur schnell gewöhnt. Ich gestehe gerne, dass ich ihn nur sehr ungern wieder abgegeben habe. Für alle, die auf der Suche nach einem praktischen Familien-Kombi oder einem großen Dienstwagen für die Autobahn sind, für die geht die Reise im Mondeo ab 26.650 Euro richtig gut ab. Unser gut bestückter Testwagen kostet allerdings rund 43.000 Euro. Nicht wenig Geld. Aber in meinen Augen gut investiertes Geld für richtig viel Auto.

 

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Redaktion/cwe
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